Während in Paris die Olympischen Sommerspiele langsam ihrem Ende entgegensehen, erwarten im Herzen Berlins die Berlin Adler die Potsdam Royals zum Rückspiel in der aktuellen GFL Saison. Das ist somit das zweite und letzte Spiel der Postdamer in der benachbarten Bundeshauptstadt.

Beide Mannschaften konnten sich aufgrund eines spielfreien Wochenendes ausführlich auf den kommenden Gegner vorbereiten. Dabei lag der Fokus der Vorbereitungen aber vermutlich doch auf ganz unterschiedlichen Zielen.

Sicher wollen beide Mannschaften das Spiel gewinnen, die Voraussetzungen dafür sind jedoch sehr unterschiedlich.

Während die Gastgeber den Sieg benötigen, um den umkämpften vierten Platz in der Tabelle zu erobern, den aktuell die New Yorker Lions aus Braunschweig innehaben, wollen die Royals vor allem die starken Leistungen der letzten Spiele bestätigen und die Verfolger weiterhin auf Abstand halten.

Die bisherige Spielzeit der Adler verlief trotz großer Sorgen vor Saisonbeginn unerwartet erfolgreich. Zwar verloren sie die ersten beiden Spiele – unter anderem in Potsdam – konnten dann aber direkt drei Spiele in Folge gewinnen und schlugen sich vor allem gegen die Mannschaften aus dem Süden und „Südhälfte“ der Nordtabelle sehr gut. Mit einem ausgeglichenen Record von vier Siegen und vier Niederlagen können sie ziemlich sicher dem Abstiegskampf ausweichen und sogar auf einen PlayOff-Platz hoffen.

Gerade ihr immer wieder gezeigter Kampfeswillen, Spiele in der zweiten Hälfte für sich zu entscheiden, sollte auch von den Potsdamern nicht unterschätzt werden.

Erstaunlich und ungemein erfreulich ist dazu, dass die Berliner ihre bisherigen Leistungen überwiegend mit ihrem jungen deutschen Quarterback Hendrik Scharnbacher (#8) erzielt haben. Auch wenn der frühere starting Quarterback und jetzige Headcoach Zach Cavanaugh (#6) ihn in einigen Spielen verletzungsbedingt vertreten musste, führt er nun wieder die Adler Offense an. Mit den Receivern Maylan Bacher (#11), dem in Potsdam nicht ganz unbekannten Max Zimmermann (#5) und CJ Okpalobi (#3) – unter anderem – erzielten die Adler insgesamt 21 Touchdowns.

Aber auch das Laufspiel der Adler macht Eindruck. Hier überzeugt bisher vor allem Running Back Chrisman Kyei (#24), der sowohl über den Boden (4) als auch durch die Luft (7) Touchdowns erzielte – und damit die meisten Punkte für die Berliner erzielte.

Bei der Defense der Gastgeber kann vor allem Donavan Hayden (#7) überzeugen – er führt die Statistik der GFL in der Rubrik Tackles pro Spiel an. Und mit 7 Interceptions in dieser Saison steht die Defense auch als Ganzes nicht schlecht da. Insgesamt ist die Passing Defense etwas besser aufgestellt als die Running Defense.

Bei den Gästen dürften diese Statistiken aber keine Nervosität hervorrufen. Zu überzeugend konnten sie den Gegnern in den letzten Partien ihr Spiel aufzwingen. Mit 11 Spielern, die im Spiel bei den Allgäu Comets Punkte für die Potsdamer erzielen konnten, sollte es viele Möglichkeiten geben, die Berliner Defense vor die eine oder andere größere Herausforderung zu stellen.

Und auch wenn es bei einigen Kommentatoren zu Verwirrung und schlechter Stimmung führt – die Royals spielen einfach jedes Spiel so gut, wie sie können. Und erwarten das auch von ihren Kontrahenten.

Die Berlin Adler haben auf dem Papier eigentlich keine Chance – aber im Gegensatz zu einigen anderen Mannschaften geben sie eben nie auf und nach dem Motto: „Was kann schon schief gehen?“ ist ziemlich wahrscheinlich die eine oder andere Überraschung von ihnen zu erwarten.

Ob das allerdings die Royals aus dem Tritt und vielleicht sogar zum Straucheln bringen kann, wird man am kommenden Samstag ab 17 Uhr im Poststadion (oder im Stream auf sportdeutschland.tv) beobachten können. Beide Mannschaften freuen sich ganz bestimmt über lautstarke Unterstützung ihrer Fans!